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Editorial 03/2025
Liebe Leserin, lieber Leser,
das Internet hat ein Talent: Es kann viele Dinge, die in Wahrheit sehr komplex sind, recht leichtfüßig präsentieren. Das führt manchmal dazu, dass man zu viel kauft. Bei mir sind das oft Bücher, die ich dann Jahre später zum Tauschregal bringe, weil mich das Thema doch viel weniger interessiert, als ich beim Surfen glaubte.

Auch Anbieter von zweifelhaften Hilfsangeboten profitieren vom Internet-Effekt. Die Verbraucherzentrale warnte zuletzt vor ADHS-Coachings ohne wissenschaftliche Grundlage (Seite 22). Uns fallen im Internet auch immer wieder Mittel auf, die mit irreführenden Aussagen beworben werden. Jüngstes Beispiel: der „Umwandler“, ein Nahrungsergänzungsmittel, das gezielt Menschen mit Schilddrüsenunterfunktion angepriesen wird (Seite 11).
Ohne Zweifel kann das Internet auch den Alltag erleichtern. Zum Beispiel ist es sehr praktisch, Arzttermine online buchen zu können. Doch wie so oft steckt hier der Teufel im Detail. Welche Datenschutzrisiken bei Online-Buchungen auftauchen können, lesen Sie auf Seite 12.
Auch bei Arzneimitteln werden Probleme oft erst bei genauerem Hinsehen sichtbar: Bei Semaglutid untersucht die Zulassungsbehörde gerade, ob das Mittel zu schweren Augenschäden führt (Seite 22), ein neues Alzheimer-Medikament fällt bei der Zulassung durch (Seite 18) und ein gängiger Stoff in Erkältungsmitteln wirkt gar nicht (Seite 14).
Oft lohnt sich also ein zweiter Blick – sowohl bei Arzneimitteln als auch im Internet.
Ihre Silke Jäger
Stand: 2. Mai 2025 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 03/2025 / S.03