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©nicolas_iStock

Wie entstehen die Profite der Pharmaindustrie?

Mit welchen Geschäftsmodellen die Pharmaindustrie viel Geld verdient

Die Pharmaindustrie verdient mit ihren Produkten viel Geld. Oft macht sie für ihre Preise hohe Entwicklungskosten verantwortlich. Doch stimmen die Zahlen dazu überhaupt? Und welche Privilegien helfen der Industrie dabei, ihre Gewinne zu steigern – oft auf Kosten der Allgemeinheit?

Wie die Pharmaindustrie hohe Preise begründet

Die Pharmaindustrie begründet die enormen Preise für Arzneimittel mit eigenen hohen Forschungskosten, dabei steckt in den teuren Arzneimitteln viel öffentlich finanzierte Forschung. Claudia Wild ist Expertin für Transparenz in der Arzneimittelforschung und erklärt im Interview, warum die Öffentlichkeit häufig doppelt für neue Medikamente zahlt. Die Kosten der Arzneimittelforschung trägt oftmals die Öffentlichkeit.

Pharmabranche konzentriert sich auf lukrative Anwendungsgebiete

Pharmafirmen genießen etliche Privilegien bei der europäischen Zulassung und bei der frühen Nutzenbewertung in Deutschland, wenn sie Arzneimittel für seltene Erkrankungen auf den Markt bringen wollen, sogenannte Orphan Drugs. Doch bei Orphan Drugs gibt es eine Menge Probleme, die sich in den letzten Jahren nicht verbessert haben: Orphan Drugs haben weiterhin oft keinen Mehrwert.

Teuer trotz dünner Fakten: neue Arzneimittel gegen Krebs

Um sie zu motivieren, mehr in die Forschung für verwaiste Erkrankungen und solche mit einem ungedeckten medizinischen Bedarf zu investieren, wurden Pharmafirmen in den letzten zwanzig Jahren verschiedene Vergünstigungen eingeräumt. Der Anteil der in der EU beschleunigt zugelassenen Medikamente hat deshalb in den vergangenen 15 Jahren deutlich zugenommen. Dazu gehören aber auch die meisten Krebsmittel. Das ist schwer verständlich, denn viele dieser Krebserkrankungen sind überhaupt nicht selten.

Pharmaindustrie: Profit mit öffentlichen Mitteln