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Anabolika: Angriff auf die Leber

Manche jungen Männer, die unbedingt ihr Erscheinungsbild aufbessern wollen, greifen zu sogenannten Muskelaufbaupräparaten (Anabolika). Diese enthalten oft männliche Hormone (Androgene), die schwere Akne und aggressives Verhalten auslösen können (GPSP 6/2006 S.9).

Dass Anabolika auch die Leber angreifen, wurde jetzt erneut bestätigt:1 Zwei junge Männer mussten mit einer Gelbsucht und starkem Hautjucken für zwei Wochen ins Krankenhaus, nachdem sie für wenige Tage beziehungs weise zwei Monate das Anabolikum Methandrostenolon2 genommen hatten. Es dauerte vier Monate, bis ihre Leberwerte wieder normal waren. Denn das Androgen verzögert seinen eigenen Abbau in der Leber, so dass die Zellen dort lange dem Wirkstoff ausgesetzt sind. Obwohl Methandrostenolon in Deutschland nicht mehr verkauft werden darf, kann man es sich im Internet bestellen. Offenbar werden Anabolika von skrupellosen Geschäftemachern auch in Nahrungsergänzungsmittel gemischt, obwohl neben der Leber auch die Bauchspeicheldrüse, die Nieren oder das Herz-Kreislauf-System geschädigt werden können. Solche Panschereien fallen bei gezielten Fahndungen auf. GPSP berichtet darüber regelmäßig in der Rubrik „Gepanschtes“ (S. 15).

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 05/2012 / S.08