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© ananaline/iStock

Achtung: Blutungen

Nahrungsergänzung Glukosamin

Glukosamin soll – glaubt man den Empfehlungen für Nahrungsergänzungsmittel im Internet – immer dann helfen, wenn Gelenke abgenutzt sind und deshalb schmerzen. Gelenkschutz und Unterstützung der Regeneration des Gelenkes, so lauten die üblichen Versprechungen. Studien, die dies belegen, finden wir allerdings nicht. Nicht einmal für Glukosamin-Präparate, die als Arzneimittel zugelassen sind, steht fest, ob sie den Knorpel im Gelenk überhaupt erreichen (GPSP 4/2007, S. 10). Sogar die eher industriefreundliche Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA), die Wirksamkeitsbehauptungen von Nahrungsergänzungsmitteln wie Glukosamin prüft, hat festgestellt, dass „keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit im Hinblick auf die gesunde Allgemeinbevölkerung vorgelegt wurden“.1

Und nun gibt es auch noch eine aktuelle Warnung des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Sie richtet sich an Personen, die Cumarin-Gerinnungshemmer wie Phenprocoumon (Marcumar®) einnehmen, um so die Blutgerinnung zu hemmen. Der Grund der Warnung: Glukosamin kann diese Wirkung verstärken und in verschiedenen Organen Blutungen auslösen. Ein Patient, der auf den Cumarin-Gerinnungshemmer Warfarin (Coumadin®) eingestellt war, nahm Glukosamin ein und erlitt eine schwere Hirnblutung.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 02/2012 / S.09