Editorial 2/2021
Liebe Leserin, lieber Leser,
Geld verschwindet meist nicht so offensichtlich in weißen Kitteln wie auf der Titelseite gezeigt. Die Transparenz ist bei solchen Geldflüssen bestenfalls lückenhaft. Es wäre allerdings naiv anzunehmen, dass Zahlungen von Pharmafirmen Mediziner:innen völlig unbeeinflusst lassen. Wenn die Empfänger solcher Zuwendungen dann auch noch wenig Einsicht zeigen, dass es überhaupt relevant sein könnte, ihre Interessenkonflikte offenzulegen, stimmt das nachdenklich (S. 18). Wer sich für immun gegen fremde Einflüsterungen hält, ist besonders leicht zu beeinflussen.
Auch andere Stellen, zu denen viel Geld fließt, sind zweifelhaft. So scheint uns die Milliarde Euro, die die EU in ein zweifelhaftes Covid-19-Medikament steckt, nicht gut angelegt (S. 4). Und ob eine besondere Methode zur Raucherentwöhnung ihr Geld wert ist, erscheint uns ebenso fraglich (S. 25).
Wenn dann auch noch ein Nahrungsergänzungsmittel damit beworben wird, dass es den unbeschwerten Besuch des Enkels trotz Covid-19 ermöglicht, ist das völlig verantwortungslos (S. 28).
Dagegen gibt es erfolgversprechende Strategien gegen Vorhofflimmern, eine Herzrhythmusstörung, von der Viele betroffen sind. Über Vor- und Nachteile verschiedener Methoden berichten wir ab Seite 6.
Eine erhellende Lektüre wünscht Ihnen
Jörg Schaaber
Stand: 3. März 2021 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 02/2021 / S.03