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Gesundheitsinformationen: Wer erscheint vertrauenswürdig?

Kein kritischer Blick?

Die Bertelsmann-Stiftung fand in einer Studie zum Umgang mit Gesundheitsinformationen im Internet1 heraus, dass dubiose Internetseiten, denen hauptsächlich der Umsatz aus ihren Onlineshops am Herzen liegt, oft genauso vertrauenswürdig erscheinen wie gute Gesundheitsportale, die mit vergleichbaren Methoden arbeiten wie wir. Ob die Aussagen wissenschaftlich fundiert sind, erachtete in der Untersuchung keiner der Befragten als wichtiges Kriterium.

Wenn diese Ergebnisse repräsentativ und verallgemeinerbar sein sollten, stehen wir vor einem großen Problem: Denn für einen verantwortlichen Umgang mit der eigenen Gesundheit ist es wichtig, medizinische Informationen kritisch bewerten zu können.2

Vor diesem Hintergrund begrüßen wir die verschiedenen Initiativen, die die Kompetenz des Einzelnen in Sachen Gesundheit verbessern sollen. Dazu gehört etwa der Nationale Aktionsplan Gesundheitskompetenz oder das geplante Nationale Gesundheitsportal, wo Bürger und Bürgerinnen künftig an zentraler Stelle verlässliche Gesundheitsinformationen finden können.

Und natürlich will auch GPSP dazu beitragen. So geben wir etwa Tipps, worauf bei der Internetrecherche zu Gesundheitsthemen zu achten ist.3 Und wir erklären in unseren Beiträgen regelmäßig, warum wir bestimmte Studien als nicht aussagekräftig einschätzen. Diese Kriterien wollen wir zukünftig ausführlich erläutern, damit jeder und jede selbst einen kritischen Blick entwickeln kann.

Gerne nehmen wir dazu Ihre Anregungen auf: Wollten Sie vielleicht immer schon einmal wissen, warum eine „Verblindung“ in Studien wichtig ist oder welche Rolle andere Kriterien spielen? Was erschwert es Ihnen, Gesundheitsinformationen kritisch zu bewerten? Was könnte Abhilfe schaffen? Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung – ganz klassisch als Leserbrief per Post oder E-Mail, aber auch gerne über unsere Social Media-Kanäle.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 02/2018 / S.03