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Über das Ziel hinausgeschossen

Die Hersteller von Impfstoffen dürfen nicht öffentlich für ihre Produkte werben.1 Die abgebildete Werbeanzeige aus der Zeitschrift „Das Goldene Blatt“ führt vor, wie man das Verbot umgehen kann. Der Pharmariese Pfizer wirbt nicht direkt für sein Mittel, sondern wendet sich gezielt an ältere Menschen mit dem Hinweis, der Arzt könne bei der Vorbeugung helfen. Pfizer ist Anbieter des Impfstoffs Prevenar 13®, der gegen Infektionen mit Pneumokokken zugelassen ist. Die Werbeaktion richtet sich parallel auch an Ärzte.2 Dabei empfiehlt das für Impfempfehlungen zuständige Robert Koch-Institut für Menschen über 60 Jahre einen anderen Impfstoff , der vor mehr Pneumokokkentypen schützt.3

Anzeige aus: Das Goldene B latt Nr. 19/2016
  • Unverhofft? Das ist Panikmache. Infektionen kommen selten mit Ankündigung.
  • Oft? Pro Jahr erleidet weniger als einer von Tausend über 65-Jährigen eine Lungenentzündung durch Pneumokokken.4
  • Fragen Sie Ihren Arzt? Clever formuliert und so das Werbeverbot umschifft.
  • Häufige Todesursache? Todesfälle sind selten. Und: Die Sterblichkeit wird durch diese Impfung nicht gesenkt.4,6

Schwere Infektionen mit Pneumokokken sind nicht so häufig, können aber vor allem bei einem geschwächten Immunsystem eine Lungenentzündung, Blutvergiftung oder Hirnhautentzündung auslösen. Die Wirksamkeit von Prevenar 13® bei älteren Menschen überzeugt nicht: Es müssen 1.100 Menschen geimpft werden, um in vier Jahren eine Lungenentzündung zu verhindern. Todesfälle durch Pneumokokkeninfektionen kamen bei geimpft en Personen nicht seltener vor:4 Von rund 42.000 Personen , die geimpft wurden, starben innerhalb von vier Jahren zwei an Pneumokkokentypen, gegen die die Impfung helfen soll. Bei der gleichgroßen Gruppe der Nichtgeimpften waren es ebenfalls zwei.4 Schwere unerwünschte Wirkungen wie Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen und Durchfall waren nach der Impfung häufig.5 Das arznei-telegramm® kommt zu dem Schluss: „Ob der Schaden durch die Impfung möglicherweise größer ist als der Nutzen, lässt sich mit den vorhandenen Daten nicht abschätzen.“5

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 04/2016 / S.28