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Fortbildung für Ärzte = Werbeplattform für Firmen

Ärzte müssen regelmäßige Fortbildung nachweisen, damit sie mit der Wissenschaft Schritt halten. Und zwar „unabhängig von kommerziellen Interessen“, so will das die Bundesärztekammer. Dass die Realität anders aussieht, zeigt unser Beispiel einer Fortbildungsankündigung: Ausschließlich Beiträge von Arzneimittelherstellern! Schon lange wird gefordert, dass Veranstaltungen der Pharmaindustrie nicht als ärztliche Fortbildung anerkannt werden sollten. Denn nach wie vor werden sie als Marketing missbraucht.

Beispiel einer Fortbildungsankündigung für Ärztinnen und Ärzte
Bild: Medical Tribune: Fortbildung kompakt am 26.Okt. 2013 in Berlin, Stand 28.8.2013
  • 1, 2, 3 … schon vorbei! Diesen Werbespruch kennen Ärzte aus Werbeanzeigen von Berlin Chemie (siehe unten). 1
  • Ein Beitrag von … 9 Vorträge = 9-mal Firmeneinfluss auf Fortbildungsinhalte.
  • Passende Vorträge: Jede Firma bietet zum Thema die passenden Arzneimittel an.
  • Werbung zertifiziert? Die Ärztekammer Berlin gibt Fortbildungspunkte für diese Veranstaltung.

Das abgebildete Programm2 gibt es so inzwischen nicht mehr. Nach öffentlicher Kritik3,4 wurden die Unterzeilen „Ein Bei- trag der Firma …“ entfernt. Jetzt wird den Firmen im Fußtext dafür gedankt, dass sie „den hohen Qualitätsanspruch einer unabhängigen Fortbildung sicherstellen“.5 – Da bleibt uns die Spucke weg : Eine Firma soll die Unabhängigkeit von ihren eigenen kommerziellen Interessen sicherstellen? Manche Ärztinnen und Ärzte sammeln auf solchen Veranstaltungen noch immer Fortbildungspunkte. Andere boykottieren sie bereits.6 Hoffentlich machen das immer mehr.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 06/2013 / S.28