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Schmerzmittel Paracetamol

Empfohlene Dosierung einhalten

Paracetamol ist eines der meist verwendeten rezeptfreien Schmerzmittel. Es eignet sich gut für Erwachsene und Kinder, für diese auch zur Fiebersenkung. Die jeweils empfohlene Dosierung darf jedoch keinesfalls überschritten werden. Sonst droht ein lebensbedrohlicher Leberschaden.

Seit knapp zwei Jahren sind Packungen mit mehr als 10 g Paracetamol (also z.B. mehr als 20 Tabletten zu 0,5 g) verschreibungspflichtig (GPSP 5/2008, S. 8). Einer der wesentlichen Gründe: Bereits gering überhöhte Dosierungen können die Leber schädigen. Solche Vergiftungen sind nicht nur hierzulande relativ häufig.

In den USA warnt jetzt die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA, weil dort unter den Medikamenten Paracetamolpräparate die häufigsten Auslöser von akutem Leberversagen sind. Jede zweite schwere Leberschädigung durch Paracetamol soll auf versehentlicher Überdosierung beruhen. Darum begrenzt die FDA nun im ersten Schritt die Wirkstoffmenge in verschreibungspflichtigen Kombinationspräparaten mit Paracetamol auf höchstens 325 mg (0,325 g) pro Tablette. Über rezeptfreie Präparate will sie später entscheiden. Schon jetzt gibt die Behörde aber Hinweise für die Einnahme von Paracetamol, das sie nach wie vor als „sicheres und wirksames“ Schmerzmittel einstuft, sofern es „nach Vorschrift eingenommen“ wird.1

Wer Paracetamol verwendet, sollte einige Regeln beachten:

  • Beipackzettel sorgfältigig lesen (dies gilt generell, nicht nur für Schmerzmittel, GPSP 6/2010, S. 11).
  • Normalgewichtige Erwachsene dürfen keinesfalls mehr als insgesamt 4.000 mg (4 g) über den Tag verteilt nehmen. Für Kinder liegt die Tageshöchstdosis altersabhängig viel niedriger, beachten Sie unbedingt den Beipackzettel.
  • In die Tageshöchstdosis müssen alle eingenommenen Paracetamolhaltigen Präparate einberechnet werden, auch Kombinationspräparate wie Erkältungs- oder Grippemittel. Achtung: Meist ist aus den Namen von Kombinationspräparaten wie
    Grippostad® oder Wick Medinait® nicht ersichtlich, dass diese Paracetamol enthalten. Angaben zu den Wirkstoffen finden Sie auf der Packung und in der Packungsbeilage. Wir erachten solche Kombinationspräparate gegen Erkältungsbeschwerden als nicht sinnvoll und riskant (GPSP 6/2008, S. 10).
  • Wer Leberprobleme hat, soll kein Paracetamol einnehmen.
  • Paracetamol nicht mit alkoholischen Getränken schlucken. Über die Auswahl von Schmerzmitteln informierten wir ausführlich in GPSP 1/2008, S. 3-6.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 01/2011 / S.07