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© ananaline/iStock

Hormonspiralen: Stillen erschwert?

Manche Frau, die nicht schwanger werden will, lässt sich eine Spirale einsetzen. Dabei kann es sich um eine Kupferspirale handeln oder eine Spirale, die das Hormon Levonorgestrel enthält und kontinuierlich abgibt. Obwohl das Hormon nur lokal wirken soll, ist es keine Frage, dass es auch über den Blutkreislauf im Körper verteilt wird. Deshalb können etwa Nebenwirkungen wie Akne oder Depressionen auftreten.

Bislang gilt die Hormonspirale als geeignet zur Verhütung in der Stillzeit. Im November 2019 hat die WHO jedoch eine Auswertung von weltweiten Nebenwirkungsmeldungen veröffentlicht, die neue Fragen aufwirft:7

In den Meldungen berichteten Frauen oder ihre Ärzte, dass nach Einsetzen der Spirale die Milchmenge abgenommen hat. Ob das tatsächlich am Verhütungsmittel liegt, ist aber nicht geklärt. Dafür spricht, dass sich bei einigen Frauen keine andere Ursache für das Problem fand und die Milchmenge nach Entfernen der Spirale wieder zunahm. Dagegen spricht allerdings, dass die im Blut gemessenen Hormonspiegel bei Frauen mit einer Levenorgestrelspirale deutlich niedriger sind als bei Frauen, deren Verhütungspille denselben Wirkstoff enthält – und bei solchen Pillen ist ein Effekt auf die Milchmenge bisher nicht aufgefallen.

Trotz der offenen Fragen wurde sicherheitshalber in Kanada und den USA – anders als in Deutschland – der Hinweis in die Fachinformationen für Ärzte aufgenommen, dass sich bei einzelnen Frauen die Milchbildung nach Einsetzen der Hormonspirale vermindert hat.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 02/2020 / S.15