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Putin macht`s möglich

In einigen Monaten können sich russische Ärztinnen und Ärzte womöglich über einen ganz neuen Dienst der Pharmaindustrie freuen: Bei Bedarf fährt ein Taxi vor und sorgt für den gewünschten Ortswechsel von A nach B.1 Im Fond sitzt immer auch ein Pharmavertreter und nutzt die Zeit, um über neue und ältere Medikamente aus dem eigenen Hause zu fabulieren. Ein innovatives Vertriebsmodell wäre das – und womöglich eine Geschäftsidee für den europäischen Westen. Denn hierzulande sind die werbenden Pharmareferenten längst nicht mehr in jeder Arztpraxis willkommen.

Der Vorstand des Unternehmens Innov8, das auf die Beratung der pharmazeutischen Industrie spezialisiert ist, prophezeit: „Da die Verkehrsstaus in Russland sehr ausgeprägt sind, vor allem in großen Städten, wird es für Pharmagespräche sicher ausreichend Zeit geben.“

Aber was ist eigentlich in Russland los? Warum klingelt der Pharma­außendienst nicht einfach an der Praxistür und gibt den einen oder anderen therapeutischen Tipp?

Putin ist schuld! Der hat laut Moscow Times schon letzten Herbst getönt: „Wir sollten die so genannten Pharmavertreter los werden, die in unseren medizinischen Institutionen arbeiten.“ Nun könnte ein entsprechendes Gesetz schon im September wahr werden. Drum die Taxi-Idee, die für russische Mediziner ja auch toll ist. Also: Putin macht’s möglich.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 02/2010 / S.10