Zum Inhalt springen
© lechatnoir/iStock

Yams in den Wechseljahren?

Zur Yams-Wurzel sollten Sie einen Artikel von Frau Prof. Dr. Michaela Döll im Paracelsus-Magazin5 lesen, bevor Sie schreiben,6 dass keinerlei Wirkung nachgewiesen wurde. Es bestehen tatsächlich Untersuchungen, die deutliche Verbesserungen der typischen Wechseljahrbeschwerden zeigen. Eine weitere Untersuchung zeigt eine deutliche Erhöhung der Estrogene nach dem Verzehr von 300-400 mg innerhalb eines Monats.  R.G.

GPSP: Unsere Zeitschrift orientiert sich an der evidenzbasierten Medizin. Das bedeutet, dass wir bestimmte Anforderungen an die Quellen stellen, die wir auswerten. Wichtig sind hierfür wissenschaftliche Studien und wie diese Studien durchgeführt wurden. Zuverlässige Studien stehen in unabhängigen und renommierten Fachzeitschriften mit Peer Review und sind in medizinischen Datenbanken zu finden. Das Paracelsus-Magazin gehört nicht dazu, es berichtet ohne konkrete Quellenangaben. Es ist somit nicht überprüfbar und wissenschaftlich nicht verwertbar. Von der zitierten Autorin Prof. Döll sind uns aktuell keine wissenschaftlichen Artikel zum Thema in anerkannten Zeitschriften bekannt. Sie hat zudem erhebliche Interessenkonflikte, da sie Firmen mit Nahrungsergänzungsmittelproduktion berät und betreibt.7 Grundsätzlich möchten wir auch auf einen wichtigen Punkt hinweisen: Wenn pflanzliche Stoffe eine östrogenartige Wirkung haben können, dann ist zu prüfen, ob sie im Körper an Östrogen-Rezeptoren binden. Das nämlich würde ihre Wirkung erklären. In diesem Fall können die pflanzlichen Hormone auch diverse schädliche Wirkungen haben (GPSP 6/2015, S. 22: Apotheke der Natur: Giftküche oder Segensbringer?). Darum sind gute Studien zu Nutzen und Risiken auch für hormonartige Wirkstoffe aus Pflanzen unabdingbar.

PDF-Download

– Gute Pillen – Schlechte Pillen 01/2017 / S.24