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Tattoos – Und tschüss?

Vor schlecht geprüften Tätowierungsfarben hat GPSP mehrfach gewarnt. Jetzt kommt die Rolle rückwärts: Weg mit dem Arschgeweih! Und wir müssen wieder warnen.

Im Internet und selbst im Rundfunk locken diverse „Institute“ mit „schmerzfreier und narbenfreier“ Tattooentfernung per Laser, denn die Stars und Sternchen machen es vor. Unterdessen untersucht das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) die Spaltprodukte, die dann entstehen, wenn per Laserstrahl die Farbpigmente in der Haut zerkleinert werden.1 Denn erstens weiß man bei den meisten nicht genau, welche das sind und wo sie im Körper verbleiben. Zweitens ist unklar, welche der entstehenden Spaltprodukte eventuell giftige oder krebserregende Langzeitwirkungen haben. Erste Untersuchungen im Labor lassen erkennen, dass unter anderem die zellschädigende Blausäure entsteht, wenn Kupfer-Phthalo-cyanin (auch Phthalocyanin-Blau genannt) mit dem Rubinlaser bestrahlt wird. Diese lichtbeständige Farbe ist ein wichtiges blaues Tätowierungspigment auf dem europäischen Markt.

Werden die Resultate aus dem Labor auf die Laserbehandlung der tätowierten Haut übertragen, sind gesundheitliche Risiken erkennbar – insbesondere wenn größere Areale bestrahlt werden. So das Fazit des BfR.

Tattoos werden nicht nur per Laser, sondern auch chirurgisch oder mit Flüssigkeiten entfernt. Das ist nicht grundsätzlich sicherer, und bei den Methoden herrscht Wildwuchs. Wer sich von einer Tätowierung verabschieden will, muss mit Narbenbildung und allergischen Reaktionen rechnen. Das BfR warnt: „Es werden immer wieder neue Methoden entwickelt, eine Meldepflicht an Behörden oder eine behördliche Prüfung dieser Methoden gibt es nicht.“

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 06/2015 / S.14