Tai-Chi
Hilft bei Fibromyalgie
Das Fibromyalgie-Syndrom ist eine schwer zu behandelnde Krankheit, die unter anderem mit chronischen Schmerzen, Schlafstörungen und allgemeiner Erschöpfung einhergeht. Zwar sind die Kriterien für die Diagnose einigermaßen klar umrissen, aber die Ursachen der Erkrankung sind unbekannt. Das erklärt, warum diverse Therapien angeboten – man müsste sagen ausprobiert – werden. Gute Leitlinien sprechen sich für Sport wie Radfahren oder Schwimmen aus („aerobes Training“, z.B. Herz-Kreislauf-Training), für psychologische Unterstützung und für Zurückhaltung bei Medikamenten. Die Realität hierzulande zeigt aber, dass jeder zweite Patient Psychopharmaka und/oder Schmerzmittel einnimmt, jeder zehnte sogar ein Opioid.
Die Situation in den USA ist keinesfalls besser. Dort kam nun bei einer gut gemachten Studie heraus, dass Tai-Chi noch mehr hilft als aerobes Training.3 Auf einer Skala von 100 Punkten sanken die Beschwerden der Tai-Chi-Teilnehmer (sie lagen im Schnitt bei 56 Punkten) um durchschnittlich 16,2 Punkte. Und 9,2 Punkte waren es beim aeroben Training. Besonders stark profitierten Patienten und Patientinnen, die 24 Wochen lang zweimal pro Woche den Tai-Chi-Kurs besuchten. Ihr Wert sank um 22,7 Punkte. Alle Studienteilnehmer waren übrigens angehalten, auch zu Hause Übungen zu machen. Schließlich hatten sowohl das aerobe Training als auch Tai-Chi einen weiteren Effekt: Es wurden weniger Arzneimittel eingenommen.
Stand: 2. Juli 2018 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 04/2018 / S.14