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© ananaline/iStock

Nasentropfen

Ohne Konservierungsmittel?

Nasentropfen müssen keimarm sein, auch wenn man sie mehrere Tage in Folge aus demselben Fläschchen tropft. Daher enthalten sie in der Regel Konservierungsmittel – meist Benzalkoniumchlorid. Es gibt einige Hinweise darauf, dass dieser Stoff die Zilien der Nasenschleimhaut schädigen kann. Diese winzigen Härchen bewegen sich und fördern den bakterien-, viren- oder partikelhaltigen Schleim nach außen. Und sie reinigen so die Luft, die in die Lungen gelangt.

Der möglicherweise schädigende Effekt des Konservierungsmittels hat bereits dazu geführt, dass die aktuelle Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin (DEGAM) rät, bei Schnupfen konservierungsfreie Nasentropfen zu verwenden.

Was die Studienlage angeht, gibt es allerdings einige Ungereimtheiten: Manche Studien erkennen eine bessere Funktion der Zilien bei konservierungsmittelfreien Mitteln, andere nicht. Einige Studien zeigen auch, dass die Dicke der Schleimhaut zunimmt, wenn längerfristig Nasentropfen mit Benzalkoniumchlo­rid verwendet werden. Eine andere Untersuchung zeigt, dass die Nase durch das Konservierungsmittel stärker verstopft bleibt als ohne.

Obwohl die Studienergebnisse nicht eindeutig sind, scheint es im Sinne des vorbeugenden Verbraucherschutzes ratsam, Nasen­tropfen ohne Konservierungs­mittel zu benutzen.1 Solche Prä­p­arate kosten in der Regel etwa 50 Cent mehr als Präparate mit Konservierung. Deren Preise liegen bei Mitteln mit Benzalko­niumchlorid pro Fläschchen zwischen 2 bis 2,50 €. Da abschwellende Nasentropfen bei Säuglingen und Kleinkindern manchmal zu Krämpfen führen oder Herz und Atmung aus dem Takt bringen können, sollten Eltern sie nur ausnahmsweise anwenden.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 01/2018 / S.14