Katheter für Infusionen: Wann wechseln?
Wer ins Krankenhaus kommt, muss meist nicht lange warten, bis ihm ein „Zugang“ gelegt wird – meist in eine Vene auf dem Handrücken. Denn damit lassen sich rasch Arzneimittel und notwendige Flüssigkeiten als Infusion zuführen. Bei vielen Patienten bleibt der Katheter mehrere Tage in der Vene. Doch immer besteht die Gefahr, dass er nicht mehr richtig liegt, das Gewebe drum herum sich entzündet, schmerzt oder der Katheter nicht mehr durchgängig ist. Es gibt die Empfehlung, einen venösen Katheter routinemäßig alle 72 Stunden zu wechseln. Aber ist das nötig? Verursacht das nicht überflüssige Manipulationen und Kosten? Eine australische Studie gibt Antworten:2 Bei der Hälfte von über 3.000 Patienten wurde der Katheter alle 72 Stunden gewechselt, bei der anderen Hälfte, wenn dies medizinisch notwendig erschien. Das war im Schnitt nach 99 Stunden der Fall. Das wichtigste Resultat: In beiden Gruppen trat bei 114 Patienten (7%) eine Venenentzündung (Phlebitis) auf. Das heißt: Wenn man den Zugang sorgfältig beobachtet, muss der Katheter nicht routinemäßig alle 72 Stunden gewechselt werden. Davon profitieren die Patienten. Noch wichtiger ist, dass das Klinikpersonal hygienisch einwandfrei arbeitet.3
Stand: 1. Februar 2013 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 01/2013 / S.15