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© ananaline/iStock

Hyperaktivität: Ritalin® oder Hilfe?

Kinder, die ihre (Hyper)Aktivität nicht gut kontrollieren können, haben es in unserer leistungsbetonten Gesellschaft besonders schwer. Auffällig werden sie vor allem in der Schule, wenn sie dort unkonzentriert und impulsiv sind. Viele von ihnen erhalten den Wirkstoff Methylphenidat (Ritalin®), damit sie etwas ruhiger agieren (GPSP berichtete mehrmals, z.B. 2/2005, S. 10).

Dass Methylphenidat keine Wunder bewirkt, sondern dass Kinder mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitäts-Störung) bei Psychotherapeuten oder anderen geübten Betreuern lernen müssen, sich besser zu konzentrieren, ist längst bekannt. Und vielfach wird betont, dass eine verhaltenstherapeutische Betreuung bei leichteren Problemen ausreicht. Nun hat das eine wissenschaftliche Studie untermauert.1

Denn Kinder mit ADHS können Konzentrationsaufgaben sowohl durch Methylphenidat als auch durch gezielte Belohnung besser bewältigen: Wenn sie bei einem Computerspiel mehr Punkte für die richtige Entscheidung erhielten, stieg die Rate ihrer richtigen Entscheidungen an. Der Wermutstropfen: ADHS-Kinder sind – wie dies in der Studie möglich war – auf eine zuverlässige und rasche Belohnung für „gutes“ Verhalten offenbar besonders angewiesen. Die erhalten sie aber in der Schule und auch sonst viel zu selten.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 03/2010 / S.11