Guter Duft mit unguter Wirkung
Manche Duftstoffe überstrapazieren nicht nur die Nase, sondern auch Entgiftungsfunktionen der inneren Organe. Das gilt auch für natürliche Aromastoffe wie Cumarin – das in Zimt (Cinnamonum cassia), Waldmeister und auch Steinklee vorkommt – und viele Nahrungsmittel schmackhafter machen soll.
Allerdings sind größere Mengen von Cumarin leberschädlich, weshalb für die tägliche Aufnahme Höchstgrenzen festgelegt wurden (Aromenverordnung) und Zimtkapseln als Mittel gegen die Zuckerkrankheit nicht nur unzweckmäßig, sondern gefährlich sein können (GPSP 2/2007, S.12). Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) macht darauf aufmerksam, dass wir bereits mit der Nahrung zuviel Cumarin aufnehmen und uns noch zusätzlich durch Cumarin in Kosmetika belasten, das durch die Haut ebenfalls in die Leber gelangt.1
Kinder können durch duftende Körperlotionen zusätzlich belastet werden. Um ihr Risiko einzuschätzen, fehlen bisher allerdings zuverlässige Daten. Das Bundesinstitut fordert die Hersteller auf, die Cumarinmengen mitzuteilen und in Zukunft bei Kosmetika für Kinder auf diesen Duftstoff zu verzichten.
Eltern können ihre Kinder derzeit nur dadurch schützen, dass sie kosmetische Produkte sparsam verwenden oder weglassen. Eigens deklariert wird Cumarin nur ab einem bestimmten Gehalt.
Stand: 1. Februar 2008 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 01/2008 / S.08