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Editorial 5/2011: Akne, Brustimplantate und Echinacea-Präparate

Liebe Leserin, lieber Leser,

© Elke Brüser

Wieder einmal müssen wir auf Probleme mit Arzneimitteln und anderen Produkten aufmerksam machen, über die Anbieter meist gar nicht, nicht ausreichend oder sogar falsch informieren.

An schwerer Akne leiden manche junge Menschen so sehr, dass sie sich völlig verschließen und von Freunden und in der Familie zurückziehen. Und das Medikament – Isotretinoin-Tabletten –, das gegen schwere Akne helfen kann, steht auch noch im dringenden Verdacht, Depressionen und Selbsttötungen zu fördern. Mehr dazu auf Seite 4. Eine bedenkenswerte Nachricht ist, dass die Haltbarkeit und Sicherheit von Brustimplantaten aus Silikon oft  überschätzt wird (Seite 11).

Echinacea-Präparate sind ja seit Jahrzehnten im wahrsten Sinne des Wortes in vieler Munde. Dass sie aber wirklich gegen Erkältungen helfen, dafür fehlen nach wie vor aussagekräftige Belege (Seite 3). Das gilt auch für das häufig gekaufte Umckaloabo®, das zur Behandlung der akuten Bronchitis angeboten wird. Berichte über Leberschäden in Verbindung mit dem pflanzlichen Mittel finden wir alarmierend und sollten daran erinnern, dass „pflanzlich“ nicht zwangsläufig gleichbedeutend ist mit sanft oder gut verträglich (Seite 10).

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre – und keine Freundinnen oder Nachbarn, die Ihnen überflüssige Nahrungsergänzungsmittel verkaufen wollen (Seite 8).

Ihr Wolfgang Becker-Brüser

– Gute Pillen – Schlechte Pillen 05/2011 / S.02

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