Editorial 4/2017
Liebe Leserin, lieber Leser,
Manchmal kostet die einzelne Tablette wenig, aber wenn viele Millionen Patienten sie einnehmen, kommt etwas zusammen: 700 Millionen Euro zahlten die deutschen Krankenkassen in 2015 für Protonenpumper-Hemmer (PPI) wie Omeprazol. Viel zu häufig verordnet, findet GPSP (S. 4). In dieser Ausgabe lesen Sie, warum PPI eigentlich gute Medikamente sind und wann sie eingesetzt werden sollten. Aber auch, wann nicht.
Das leitet zwanglos zur unserer regelmäßigen Buchbesprechung über: Müssen wir wegen jeder Störung der Befindlichkeit zum Arzt? Nein, findet ein interessantes Buch, das wir Ihnen vorstellen. Und muss eigentlich jedes Gesundheits-Risiko medikamentös behandelt werden? Statine verringern das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, soviel ist sicher. Muskelschmerzen als Nebenwirkung sind bekannt, aber dass sie – nach Pausieren der Einnahme – bei erneuter Verordnung genauso häufig wieder auftreten wie unter Placebo, macht die Sache kompliziert.
Wie immer warnen wir Sie vor potentiell schädlichen Importpräparaten, die mit dubiosen Heilsversprechungen locken, und geben aber auch Tipps für eine sinnvolle Reiseapotheke – rechtzeitig vor den Sommerferien!
Angenehme Lektüre, in diesem Sinne, wünscht
Prof. Dr. Bernd Mühlbauer
Stand: 29. Juni 2017 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 04/2017 / S.03