Warnung vor Schlafbeeren
Wirkungen von Ashwagandha nicht belegt, Risiken drohen
Ashwagandha, auch bekannt als Schlafbeere, indischer Ginseng oder Winterkirsche, ist in Nahrungsergänzungsmitteln im Handel und auch im Internet als Pulver, Kapseln, Tropfen oder Tee erhältlich. Hersteller bewerben die Produkte mit vermeintlichen gesundheitlichen Wirkungen, zum Beispiel zur Leistungssteigerung, zum besseren Einschlafen oder gegen Stress. Allerdings sind die versprochenen positiven Wirkungen wissenschaftlich nicht belegt. Die gesundheitlichen Risiken sind außerdem bislang nicht gut untersucht, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Zu den Folgen der Einnahme von Präparaten mit Ashwagandha zählen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sowie Benommenheit, Kopfschmerzen, Schwindel, Schläfrigkeit und Hautausschläge. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass der Stoff das Immun- und das Hormonsystem beeinflussen kann. Es gibt auch Berichte über Leberschäden. Insbesondere Kinder, Schwangere und Stillende sowie Menschen mit Lebererkrankungen sollten auf Präparate mit Schlafbeere verzichten, rät das BfR.1
Die Schlafbeere steht auch auf der von den europäischen Lebensmittel-Überwachungsbehörden erstellten Liste von besonders kritischen Substanzen, deren Risiken von der EU bewertet werden sollen. Das Ergebnis könnte ein Verbot der Schlafbeere sein, aber das kann dauern.2
Stand: 3. Januar 2025 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 01/2025 / S.15