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Selbsthilfegruppen: Unabhängigkeit bewahren

Selbsthilfegruppen und -initiativen sind heute vielgefragte Akteure im Gesundheitswesen. Dadurch wachsen ihre Aufgaben und die Anforderungen an ihre Vertreter in Gremien der gesundheitlichen oder sozialen Versorgung. Ihr Bedarf an finanziellen Mitteln für Personal, das Büro, den Online-Auftritt und Info-Material nimmt zu (GPSP 2/2012, S. 12) – und damit auch das Sponsoring. Dabei steht für Organisationen, die am Tropf der Arzneimittelfirmen oder Medizinprodukteindustrie hängen, viel mehr auf dem Spiel als ein ausgeglichenes Budget: die eigene Glaubwürdigkeit.1

„Transparenz und Unabhängigkeit der Selbsthilfe“ ist eine Broschüre von NAKOS (Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen). Sie erklärt, was alles bedacht werden muss, wenn eine Patientenorganisation die Annahme von Industriegeldern erwägt. Anhand vieler Beispiele wird nachvollziehbar, wie Unternehmen Einfluss nehmen können und warum es wichtig ist, Interessenkonflikte zu vermeiden. Das Heft enthält viele praxisnahe Tipps für die Selbsthilfe. Es liefert jedem Bürger, jeder Bürgerin nützliche Denkanstöße, um Verführungskünste im Gesundheitsmarkt zu durchschauen. Leitlinien der Selbsthilfe zum Umgang mit Wirtschaftsunternehmen werden ebenso vorgestellt wie rechtliche Rahmenbedingungen zum Umgang mit Sponsorengeldern. Zudem erläutert die Broschüre wichtige Schlüsselbegriffe.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 06/2012 / S.16