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©Jörg Schaaber

Gut vorbereitet zum Arzt

So wird Ihnen besser geholfen

Wer Probleme mit der Gesundheit hat, geht in die Arztpraxis. Doch nicht immer läuft dabei alles optimal. Der folgende Beitrag soll Ihnen helfen, besser vorbereitet zu Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt zu gehen.

Das kennt fast jeder: Da sitzt man im Wartezimmer, wartet eigentlich schon wieder viel zu lange und die Gedanken kreisen um das Problem, das einen bewogen hat, die Arztpraxis aufzusuchen. Dann ist es soweit, die Arzthelferin ruft einen auf. Man begrüßt den Arzt oder die Ärztin und – tja, was wollte ich noch genau fragen? Einige Zeit später verlässt man die Praxis und versucht sich daran zu erinnern, was besprochen wurde, wie die Krankheit heißt oder was man jetzt genau tun soll, um seine Beschwerden los zu werden.

Hinter dem Schreibtisch

Wechseln wir einmal die Blickrichtung. Auf der anderen Seite des Tisches sitzt der Arzt. Er sieht jeden Tag 50 oder 60 Patienten mit einem breiten Spektrum gesundheitlicher Probleme, die er einordnen und möglichst lösen soll. Er wird dabei zum Beispiel prüfen, ob die geschilderten Beschwerden bedrohlich sein könnten und schnelles Handeln erfordern. Dazu braucht der Arzt von Ihnen gute Informationen darüber, wie sich die Krankheit entwickelt hat und welche Beschwerden vorliegen.

Und er muss die richtigen Fragen stellen. Heute weiß man, dass eine genaue Befragung in Verbindung mit einer einfachen Untersuchung bei 90 von 100 Patienten (90%) zur richtigen Diagnose führt. Nur bei den übrigen 10 Patienten (10%) sind weiterführende apparative Untersuchungen oder ein abwartendes Beobachten des Krankheitsverlaufes notwendig, um die Erkrankung besser eingrenzen und zuordnen zu können. Der medizinische Alltag sieht leider oft anders aus. Viele Ärzte haben wenig Zeit für ein angemessenes Gespräch. Was tun?

Gut vorbereitet sein hilft

Als Patient können Sie viel dazu beitragen, das Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt zu verbessern. Bereiten Sie gut vor, was Sie sagen wollen. Und mindestens genau so wichtig: Überlegen Sie sich vorher, was Sie wissen möchten oder erklärt haben wollen! Sonst fallen Ihnen wahrscheinlich wichtige Fragen erst dann ein, wenn Sie längst wieder zu Hause sind. Machen Sie sich vor dem Arztbesuch Notizen. Bringen Sie diesen „Spickzettel“ und einen Stift mit ins Behandlungszimmer.

Je nach dem, ob Sie mit Ihrer Erkrankung das erste Mal zum Arzt gehen, sich bereits in Behandlung befinden oder unter einer chronischen Erkrankung wie Diabetes oder Asthma leiden, sind unterschiedliche Fragen von Bedeutung. Die folgenden Kästen geben Ihnen Anregungen, welche Fragen wichtig sein können.

Wenn Sie von viel versprechenden neuen Trends zur Therapie Ihrer Erkrankung gehört haben, sprechen Sie Ihren Arzt darauf an. Sie sollten aber nicht damit rechnen, immer sofort eine umfassende Stellungnahme zu erhalten. Das Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten ist für viele Erkrankungen sehr breit. Und häufig werden Präparate oder Verfahren in den Medien hochgejubelt, ohne dass es überzeugende wissenschaftliche Belege für einen Nutzen gibt. Selbst ein Arzt, der sich ständig auf dem Laufenden hält, kann nicht über alle Trends und Moden informiert sein. Geben Sie ihm Zeit, sich sachkundig zu machen. Dann können Sie mit einer gut begründeten Antwort rechnen.

Was tun?

Ihre Fragen sollten Sie sich vorher notieren. Im Gespräch mit dem Arzt sind Sie vielleicht zu nervös oder durch Fachbegriffe und komplizierte Erklärungen verwirrt. Wenn Wörter oder Sätze fallen, die Sie nicht verstehen, fragen Sie nach! Das braucht Ihnen nicht unangenehm zu sein. Es ist Aufgabe der Ärzte, sich verständlich auszudrücken. Durch Ihr Nachfragen erziehen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt jedes Mal ein bisschen dazu, künftig auf medizinisches Kauderwelsch zu verzichten. Notieren Sie sich die wesentlichen Antworten, die Ihre Erkrankung betreffen.

Fragebogen im Internet

Wir haben für Sie einen kleinen Fragebogen zum Arztbesuch vorbereitet, den Sie aus dem Internet herunterladen können (www.gutepillen-schlechtepillen.de). Den können Sie vorher in Ruhe ausfüllen und dem Arzt geben.

PDF-Download

– Gute Pillen – Schlechte Pillen 02/2005 / S.01