Vernachlässigte Krankheiten: Engagement gewürdigt
Um die Bekämpfung tropischer Infektionskrankheiten kümmern sich Arzneimittelforscher in großen Pharmakonzernen so gut wie gar nicht. An diesen „vernachlässigten Krankheiten“ leiden vor allem Menschen außerhalb der reichen Industrienationen – mit Medikamenten ist da wenig Geld zu verdienen. Drei unabhängige gemeinnützige Organisationen wollen Verantwortliche wachrütteln: Sie ehrten mit dem zweigeteilten Memento-Preis erstmals 2014 das Engagement einzelner Personen für die Erforschung solcher Krankheiten beziehungsweise für die politische Sichtbarmachung des Problems. Neben Ärzte ohne Grenzen und DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe ist das die Pharma-Kampagne, die den Pharma-Brief veröffentlicht und Mitherausgeber von Gute Pillen – Schlechte Pillen ist. Den „Forschungspreis“ erhielten zwei Wissenschaftler der LMU München für ihre Arbeiten zu Lepra und Buruli-Ulkus. Der Preis „Politischer Wille“ ging an zwei Politikerinnen, die sich für mehr öffentliche – und damit unabhängige – Forschungsförderung engagiert haben.6
Stand: 1. Juni 2014 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 03/2014 / S.15