Hausgeburten: Wo lauern Gefahren?
Eigentlich ist das keine Frage: Wenn die Schwangerschaft bisher problemlos verlief, das Ungeborene gut liegt und Komplikationen nicht zu erwarten sind, ist es schöner, ein Baby zu Hause zu gebären – oder in einer vertrauten Hebammenpraxis – als in der fremden Atmosphäre einer Klink. Eine in der Frauenheilkunde immer wieder gestellte Frage lautet: Wie sicher ist die Hausgeburt für die Mutter? In den Niederlanden, wo die Zahl der Hausgeburten höher ist als in anderen europäischen Staaten, wurde die große Datenmenge von 150.000 Geburten zu dieser Frage ausgewertet.1
Um eine Vergleichbarkeit der Geburten zu Hause und in der Klinik herzustellen, wurden nur Schwangere mit geringen Risiken berücksichtigt. Die aktuell veröffentlichten Resultate sprechen nicht gegen Hausgeburten – sofern keine Risikofaktoren erkennbar sind. Denn schwere Komplikationen sind bereits bei Erstgebärenden, die ihr Kind zu Hause zur Welt bringen, eher seltener als bei geplanten Klinikgeburten (2,3 : 1.000 gegenüber 3,1 : 1.000). Nach dem ersten Kind ist der Unterschied zugunsten von Hausgeburten deutlich: 1 : 1.000 betrug die Komplikationsrate statt 2,3 : 1.000 in der Klinik. Das ist statistisch signifikant. Bei diesen Ergebnissen ist zu bedenken, dass die Versorgung bei Hausgeburten in den Niederlanden traditionell besser organisiert ist.
Stand: 1. August 2013 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 04/2013 / S.14