Auch gefährlich
Tabakfreie Wasserpfeifen
Wer lieber Wasserpfeife (Shisha) raucht, statt zur Zigarette zu greifen, tut sich auch nichts Gutes (GPSP 5/2011, S. 9). Selbst wer beim Shisharauchen nicht auf Tabakprodukte, sondern auf Dampfsteine, Kräutermischungen oder Gele setzt, gefährdet seine Gesundheit. Der Grund: Beim Verbrennungsprozess entstehen ebenfalls krebserzeugende und andere schädliche Stoffe. Das macht das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einer Stellungnahme klar.6 Auch beim Rauchen von tabak- und nikotinfreien Wasserpfeifen gelangen hohe Konzentrationen von Benzol und Formaldehyd direkt in die Lungen oder in die Luft.
Dieses sind nicht die einzigen krebserregenden Stoffe, die bei der Verbrennung entstehen. Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Nitrosamine wurden ebenfalls in bedenklich hoher Konzentration im Rauch gemessen. Auch gefährliche Metalle wie Arsen und Cadmium werden freigesetzt und eingeatmet.
Zudem ist der Qualm, den man inhaliert und der als Dunst in Innenräumen steht, stark mit Kohlenmonoxid belastet. Das wiederum bindet an die roten Blutkörperchen und kann zu Sauerstoffmangel führen. Kopfschmerzen und Schwindel sind typische Alarmsignale. Wer regelmäßig Wasserpfeife raucht, erhöht aber vor allem sein Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, chronischer Bronchitis oder COPD zu erkranken. Dafür gibt es viele Hinweise aus zuverlässigen Studien. Allerdings laufen die Untersuchungen noch nicht so lange, dass Wissenschaftler die Gefahren exakt beziffern können. Nachweislich deutlich erhöht ist jedenfalls nicht nur das Risiko von Speiseröhrenkrebs. Eine ganze Reihe von Fragen zu gesundheitlichen Schäden durch Wasserpfeifen mit und ohne Tabak beantwortet das BfR auf seiner Homepage.7
Stand: 3. Januar 2017 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 01/2017 / S.15