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Hoden-Check: Wat mutt, dat mutt

Kein Mann lässt sich gerne an die Hoden greifen, wenn es darum geht, Krebs auszuschließen oder erste Hinweise festzustellen. Aber „Wat mutt, dat mutt“. Warum also nicht als monatlicher Selbstcheck? Und wenn dieser nachweislich nichts bringt,1 dann liegt das logischerweise an mieser Tasttechnik, und das korrekte Abtasten sollte mal gezeigt werden. Also muss ein Fachmann ran.

Nur: Da ist Mann irgendwie prüde und möchte dem untersuchenden Arzt nicht unbedingt in die Augen schauen. Klar! Und eben darum ist diese menschliche „Hodenprüfmaschine“ unter dem Label Testimatic (engl.: testicle = Hoden) aus Neuseeland einfach genial. Wie schön, dass der britische Guardian sie entdeckt hat und ein Youtube-Filmchen zur Rettung vor Hodenkrebs verbreitet.2 Und so läuft’s:

Verborgen hinter einer Kabinenwand steht ein Arzt, der seine blau behandschuhten Finger durch ein Loch in der Kabine steckt und so Vorbeikommende neugierig macht.

Ein junger Mann erschrickt nicht etwa, sondern lässt sich ansprechen und zum Test motivieren. Er zieht einen Vorhang vor – mit diesem „privacy curtain“ wird es wirklich privat –, und dann soll er die Hosen fallen lassen und sich bitte entspannen, bevor die behandschuhten Finger durch das Loch in der Kabinenwand greifen und die „testicles“ testen.

Alles kein Problem, eher ein 30-Sekunden-Spaß, und der Check ist kein Schreck. Es darf anschließend gelacht werden – was die Jungs ausgiebig tun.

Schade, dass der Testimatic-Stand nur in Neuseeland tourt, und zwar dort wo Männer unterwegs sind – etwa bei Ausstellungen wie „Big Boys Toys“ mit viel Alltagselektronik- und Technikkram. Genau da kann man die großen Jungs erreichen, ihre Abtasttechnik optimieren und so dem Hodenkrebs die Stirn bieten. Nur böse Zungen behaupten, dass die Selbst­testerei nichts bringt und sogar schaden kann.

Ach, wenn die Evidenz nicht wäre:3 Hodenkrebs ist selten, und erste Anzeichen fallen Männern in der Regel früh genug auf. Der Punkt ist nicht, Auffälligkeiten zu bemerken, sondern damit zum Arzt zu gehen.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 01/2019 / S.18