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© ananaline/iStock

Starkes Nasenbluten durch Sinupret®?

Der Hersteller vermarktet unter dem Namen Sinupret® mehrere ähnliche Zubereitungen als Schleimlöser bei Schnupfen und Mittel gegen Nasennebenhöhlenentzündungen: „Nase dicht? Druckkopfschmerz? – Sinupret® extract“.1 Dass die Nutzenbelege für diese Präparate aus fünf verschiedenen Pflanzenbestandteilen unzureichend sind, ist bekannt (GPSP 1/2012, S. 26). Störwirkungen wie gefährliche Überempfindlichkeitsreaktionen kommen vor. Nun gibt es ein weiteres Problem: Es kann nach Anwendung von Sinupret®-Präparaten schweres Nasenbluten auftreten und über Stunden immer wiederkehren. Zwischen 2000 und 2018 sind 18 entsprechende Berichte bei der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker eingegangen.2

Das sind auf den ersten Blick wenige Meldungen. Andererseits ist eine hohe Dunkelziffer wahrscheinlich, zumal auch starkes Ausschnauben ein Nasenbluten auslösen kann – und dadurch generell eher der Erkrankung selbst zugerechnet wird. Dann unterbleibt eine Meldung.

Da bisher wenig über starkes Nasenbluten bei Sinupret®-Anwendern berichtet wurde, möchten wir darauf hinweisen, denn gerade wenn jemand blutgerinnungshemmende Medikamente einnimmt oder beispielsweise arteriellen Bluthochdruck hat, könnte Sinupret® mit erheblichem Nasenbluten verbunden sein. Das Schnupfenmittel sollte dann sofort abgesetzt werden.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 01/2019 / S.14