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© Jakob Frey-Schaaber

Flurbiprofen bei Halsschmerzen: Neue Warnhinweise für Lutschtabletten

Aufgepasst in der Schwangerschaft

Anbieter aller Arzneimittel mit dem Wirkstoff Flurbiprofen müssen in den Produktinformationen künftig auf weitere Risiken hinweisen.1 Der entzündungshemmende Arzneistoff ist in Deutschland in rezeptfreien Medikamenten enthalten, die bei Halsschmerzen eingesetzt werden. Dazu gehören Lutschtabletten und Rachensprays.

So müssen die Anbieter etwa darüber informieren, dass das Mittel nur in möglichst geringer Dosierung und über einen möglichst kurzen Zeitraum angewendet werden sollte. Außerdem erfahren Anwender:innen künftig, dass das Medikament die Symptome einer Infektion, etwa bei einer Lungenentzündung, verschleiern kann, so dass sie zunächst nicht auffallen. Dieser Hinweis soll verhindern, dass die Erkrankung möglicherweise zu spät behandelt wird und sich verschlimmert. Auch müssen alle Arzneimittel mit Flurbiprofen künftig den Hinweis tragen, dass sie während der Schwangerschaft nur auf ärztliche Empfehlung und im letzten Schwangerschaftsdrittel gar nicht angewendet werden dürfen.

Die Änderungen in den Produktinformationen folgen einem europäischen Verfahren zur Risikobewertung. Bei Rachensprays waren die Hinweise bereits in den Produktinformationen enthalten, bei Lutschtabletten fehlten sie bisher. In anderen europäischen Ländern gibt es auch Schmerzpflaster mit Flurbiprofen. Auch für diese gelten jetzt die gleichen Regeln, da der Wirkstoff nach der Aufnahme über die Haut im Körper verfügbar ist.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 03/2024 / S.22