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© amoklv/iStock

Testosteron-Gel: Von Haut zu Haut

Es ist bekannt, dass Hormone wie Östrogen und Testosteron, die man etwa als Gel auf Körperpartien aufträgt, bei Hautkontakt übertragen werden können. In der Fachliteratur gibt es aktuell wieder Berichte, wonach Väter durch den ganz alltäglichen Hautkontakt Testosteron an ihr Kind weitergegeben hatten.2 Das erklärt jedenfalls, warum sich bei diesen die Schambehaarung und andere sekundäre Geschlechtsmerkmale sehr früh ausgebildet hatten und ihr Testosteron-Blutspiegel erhöht war. Zum Glück normalisierten sich die Werte der Kinder und die sichtbaren Effekte meist, nachdem das Testosterongel nicht mehr auf die Männerhaut kam oder direkter Hautkontakt vermieden wurde.

In Deutschland können Ärzte ein hormonhaltiges Gel verordnen, wenn zum Beispiel ein echter Testosteronmangel nachgewiesen ist. Dann sollen sie allerdings auch unbedingt über die unerwünschte Weitergabe und Vorsichtsmaßnahmen aufklären. Dazu gehört beispielsweise, sich nach der Anwendung die Hände mit Seife  zu waschen.

Das Hauptproblem sind ausländische Versandhändler, die Testosterongel etwa zur Steigerung sexuellen Verlangens auch ohne Rezept versenden. Mit Fehlgebrauch und der unbedachten Weitergabe von Hormonsubstanz an andere ist dann zu rechnen.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 04/2019 / S.14