Lungenembolie: Viel sitzen erhöht das Risiko
Ein Blutgerinnsel, das meist in den tief unter der Haut liegenden Beinvenen oder den Beckenvenen entsteht, kann leicht mit dem Blutfluss in die Lunge gespült werden und dort Blutgefäße verstopfen. Ein solcher Gefäßverschluss, die so genannte Embolie, kann Sauerstoffmangel für alle Organe bedeuten und sogar zu Herzversagen führen. Treten erste Anzeichen auf, etwa plötzliche Schmerzen in der Brust, Kurzatmigkeit, Husten und beschleunigter Herzschlag, sollte sofort ein Notarzt gerufen werden. Lungenfachärzte weisen nun darauf hin, dass Frauen, die viel sitzen, eher eine Lungenembolie bekommen als körperlich sehr aktive Frauen.1 In einer Studiengruppe mit insgesamt 70.000 Frauen hatten diejenigen, die pro Woche mehr als 41 Stunden in ihrer Freizeit saßen, ein doppelt so hohes Risiko wie diejenigen, die weniger als 10 Freizeitstunden pro Woche sitzend zubrachten. Bei den inaktiven Frauen waren neun von 10.000 Frauen pro Jahr von diesem lebensbedrohlichen Ereignis betroffen, bei den aktiven nur vier. Auch wenn Lungenembolien insgesamt nicht häufig sind: Insbesondere wer übergewichtig ist, raucht oder die Antibabypille nimmt, sollte berücksichtigen, dass Inaktivität das Risiko einer Embolie stark erhöht.
Stand: 1. Oktober 2011 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 05/2011 / S.08