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Allergisch auf Leder

Pollenallergiker können in der Tageszeitung nachlesen, welche Pollen gerade durch die Luft wirbeln. Aber wer auf Chrom im Leder überempfindlich reagiert, bekommt solche warnenden Informationen nicht.

Zwar gibt es chromfreie Gerbverfahren, aber meist wird Leder mit Chromsalzen bearbeitet und Chromreste werden anschließend nicht (ausreichend) entfernt.

Kontaktekzeme und andere Hauterkrankungen sind die Folge, wenn bereits eine Überempfindlichkeit besteht. Das soll in Deutschland bei über einer halben Million Menschen der Fall sein. Seit 2006 gibt es für Arbeitshandschuhe eine DIN-Norm, der zufolge das Material nicht mehr als 3 Milligramm Chrom pro Kilo Leder freisetzen darf (ein geringerer Gehalt lässt sich derzeit nicht nachweisen). Aber der „Normalverbraucher“ ist oft höheren Werten in Handschuhen, Hosen, Uhrarmbändern und Schuhen ausgesetzt.

In jeder zweiten von 850 Proben konnten die Überwachungsbehörden der Bundesländer Chrom nachweisen. In jeder sechsten lag der Gehalt über 10 Milligramm. Dabei verursachen bereits 5 Milligramm bei vielen überempfindlichen Menschen unangenehme Hautreaktionen.1

 

 

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 05/2007 / S.07