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© lechatnoir/iStock

Gleiche Wirkstoffabgabe bei Generika?

Wegen BPH (Benigner Prostatahyperplasie) bekam ich seit einiger Zeit von meinem Urologen das Medikament Alna® Ocas® verschrieben. Beim letzten Besuch sagte er mir, dass es jetzt Generika gäbe, die dieselbe Wirkung hätten, aber billiger wären. Auf dem Rezept steht also jetzt nur „Tamsulosin 0,4 mg Tabl.“. Da es wichtig ist, dass der Wirkstoff gleichmäßig freigegeben wird (Alna® waren Retardtabletten), frage ich mich, ob die Generika die gleichen Wirkstofffreigaben garantieren müssen. Da ich Alna bisher gut vertragen habe, ist das nicht ganz unwichtig für mich (Nebenwirkungen).  T.W.

GPSP: Das Patent von Tamsulosin ist im März 2006 ausgelaufen. Dies bedeutet für Anbieter des Originals in der Regel einen drastischen Umsatzeinbruch, weil dann preiswerte Nachfolgepräparate auf den Markt kommen. Dem Umsatzknick versuchen die Firmen vorzubeugen, indem sie kurz vor Patentablauf Veränderungen am Produkt vornehmen, die als besondere Qualitätsverbesserung propagiert werden. Dies war auch bei Alna® bzw. Omnic® der Fall, die inzwischen nur noch in der neuen OCAS-Variante mit verzögerter Wirkstofffreisetzung angeboten werden. Belege für einen ansatzweise relevanten Vorteil der OCAS-Retard-Zubereitung im Vergleich zu den bisherigen Retard-Zubereitungen (denen die neuen Generika entsprechen) konnten wir nicht finden. Wir haben keine Vorbehalte gegen die Qualität der preiswerteren Generika.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 03/2006 / S.11