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© lechatnoir/iStock

Gefahr durch Roten Reis

Unzuverlässige und riskante Cholesterinsenkung

Liebes Team von GPSP, Sie haben den Artikel „Tod durch Roten Reis“ (GPSP 4/2024, S. 14) abgedruckt, in der Sie vor der Einnahme von Rotem Reis warnen. Dort wird von Verunreinigungen (..) gesprochen – aber Sie schreiben auch, dass auch ohne Verunreinigung in den Nahrungsmittelergänzungen Leber, Niere und Muskulatur geschädigt werden können. Daher meine Frage: Können Sie mir Alternativen aufzeigen um dauerhaft den Cholesterinwert zu senken, ohne dabei auf Medikamente zurück greifen zu müssen? Können Sie mir genauere Informationen über die Todesursachen geben? Lag es wirklich an einer Einnahme von Rotem Reis (..)? Oder den starken Verunreinigungen. Ich selber nehme Roten Reis als Nahrungsmittelergänzung und bin durch ihren Artikel sehr verunsichert, ob ich diese Alternative weiterhin durchziehen sollte, oder doch auf „normale“ Medikamente zugreifen sollte. (C.H.)

GPSP: Ein erhöhter Cholesterinwert ist keine Erkrankung, sondern einer von vielen Risikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall. Ob eine medikamentöse Absenkung sinnvoll ist, hängt von Ihrer gesundheitlichen Gesamtsituation ab (u.a. Alter, Blutdruck, Gewicht, Vorerkrankungen). Im Gespräch mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin können Sie herausfinden, ob eine Behandlung mit cholesterinsenkenden Arzneimitteln wie Statinen sinnvoll sein könnte.

Roter Reis1 ist keine medikamentenfreie Alternative, denn der Rotschimmelreis enthält den Wirkstoff Monacolin K, der mit dem rezeptpflichtigen Medikament Lovastatin chemisch identisch ist. Im Unterschied zu Arzneimitteln schwankt die Menge in Nahrungsergänzungsmitteln aber stark. Außerdem kann Roter Reis weitere schädliche Stoffe enthalten, die bei Nahrungsergänzungsmitteln schlecht kontrolliert sind. Wie wir geschrieben haben, können durch Produkte mit Rotem Reis Nieren, Leber und Muskulatur geschädigt werden, auch schwere Hautreaktionen sind bekannt. Deshalb raten wir – ganz unabhängig von möglichen Verunreinigungen – von Rotem Reis ab.

Für Ihr Herz können Sie, egal ob Sie Medikamente brauchen oder nicht, einiges tun. Dazu gehört ausreichend Bewegung, eine ausgewogene pflanzenbetonte Ernährungsweise mit wenig gesättigten Fettsäuren und Transfetten, gegebenenfalls der Verzicht aufs Rauchen und das Übergewicht etwas zu reduzieren.2 Wenn Sie und Ihr Arzt oder Ihre Ärztin nach gründlicher Beratung zu dem Entschluss gekommen sind, dass der Cholesterinwert gesenkt werden sollte, dann sind Roter Reis oder andere „Naturprodukte“ keine sinnvolle Alternative zu einem Medikament.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 06/2024 / S.24