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© Kwangmoozaa/iStock

Europäische Union plant Beipackzettel nur noch auf dem Mobiltelefon

Nachteile für Ältere befürchtet

In der Europäischen Union wird über die Abschaffung der gedruckten Information in Medikamentenpackungen diskutiert.1 Künftig soll man den Beipackzettel nur noch mit dem Smart­phone abrufen können. Als Vorteile werden die bessere Lesbarkeit, Mehrsprachigkeit und eine schnellere Aktualisierung genannt. Der letzte Punkt hat eine gewisse Berechtigung, weil Medikamente mehrere Jahre haltbar sind.

Aber dem stehen Nachteile gegenüber:2 Vor allem ältere Menschen verfügen mitunter über kein Mobiltelefon oder sind mit der Technik überfordert. Ob Übersicht und Lesbarkeit auf den kleinen Bildschirmen wirklich besser sind?

Wer die Informationen nicht elektronisch abrufen kann, soll auf Nachfrage einen Ausdruck der elektronischen Packungsinformation (ePI) erhalten. Die Apotheken werden sich für den zusätzlichen Aufwand bedanken. Und was ist, wenn das Informationsbedürfnis erst zuhause kommt – etwa wenn man sich nach Einnahme der Tabletten merkwürdig fühlt und gerne nachschauen möchte, ob es am Medikament liegen könnte und was zu tun ist.

Gegen eine ePI als zusätzliches Angebot ist wenig einzuwenden, aber die Abschaffung der gedruckten Beipackzettel würde viele Menschen von wichtigen Informationen abschneiden. Ein wichtigeres Anliegen wäre eine verständlichere Sprache – ganz egal, ob auf Papier oder digital.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 03/2025 / S.03