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Editorial 4/2021

© Roland Brinkmann

Liebe Leserin, lieber Leser,

für welche Pillen können Sie den Mund aufmachen, und für welche sollten Sie das lieber nicht tun? Gleich im ersten Beitrag geht es um die Statine als Cholesterinsenker – ein Megaseller im wahrsten Sinne des Wortes, da Statine von Millionen Menschen allein in Deutschland eingenommen werden. Bei einer den Statinen häufig zugeschriebenen Nebenwirkung, nämlich Muskelschmerzen, zeigte sich jetzt in zwei zwar kleinen, aber gut gemachten Studien, dass solche Beschwerden zum Teil auf einen „Nocebo-Effekt“ – das Gegenteil des Placebo-Effektes – zurückgehen könnten, und dass man diese Medikamente nicht leichtfertig weglassen sollte (S. 4).

Gegen Schleichwerbung oder irreführende Werbung zu Medikamenten, homöopathischen Präparaten oder Nahrungsergänzungsmitteln sind Sie vermutlich, auch durch GPSP, sensibilisiert. Doch die Industrie lässt sich immer wieder neue Formate oder Tricks einfallen, auf die wir in gleich drei Negativbeispielen hinweisen (S. 8, S. 11 und S. 18) – zusätzlich zur Standardrubrik „Werbung aufgepasst!“.

Das bewährte Paracetamol mit „Turbo“? Eine neue Mischung des Wirkstoffs mit Algin soll Linderung nach 25 Minuten bringen, bei herkömmlichen Paracetamol-Präparaten dauert das eine halbe bis eine Stunde – ob das einen um 30 Prozent höheren Preis rechtfertigt? (S. 10).

Neben weiteren Pharma-Artikeln gibt es wie immer gesundheitspolitische Beiträge, und auch allgemeine Gesundheitsthemen kommen nicht zu kurz. Eine abwechslungsreiche Lektüre wünscht Ihnen Ihr

Reinhard Bornemann

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 04/2021 / S.03

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