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© Jakob Frey-Schaaber

Arzneimittel-Risiken: Metamizol und die Leber

Der rezeptpflichtige Wirkstoff Metamizol gehört zu den Mitteln, die bei stärkeren Schmerzen und hohem Fieber eingesetzt werden können. Weil Metamizol jedoch auch Risiken mit sich bringt, sollte es nur eingesetzt werden, wenn Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol nicht ausreichend wirken oder nicht eingesetzt werden dürfen.1

Diese Faustregel wird auch durch neuere Erkenntnisse bestätigt, dass Metamizol in sehr seltenen Fällen die Leber schädigen kann. Derzeit lässt sich aber nicht sicher beziffern, wie häufig Leberschäden nach Einnahme von Metamizol auftreten. Ein entsprechender Rote-Hand-Brief wurde Ende 2020 als Warnhinweis an Gesundheitsfachleute verschickt,2 inzwischen sind auch die Beipackzettel geändert. Da ältere Packungen – noch ohne die Warnung – bis zum Ende der Haltbarkeit verkauft werden dürfen, hier die Informationen für Sie vorab:

Es gibt bei Metamizol jetzt einen Hinweis auf Leberentzündungen, die innerhalb weniger Tage bis wenige Monate nach Behandlungsbeginn auftreten können. Wer das Medikament einnimmt, sollte die Anzeichen von Leberschäden kennen: Dazu gehören Übelkeit oder Erbrechen, Fieber, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, dunkler Urin, heller Stuhlgang, Gelbfärbung der Haut oder der der Augäpfel, Juckreiz, Ausschlag oder Schmerzen im Oberbauch. Betroffene sollen laut Packungsbeilage die Einnahme in diesen Fällen abbrechen und Arzt oder Ärztin konsultieren, um die Leberwerte überprüfen zu lassen.Wie die Nebenwirkungen zustande kommen, ist noch nicht vollständig geklärt. Fachleute vermuten, dass immun-allergische Reaktionen eine Rolle spielen könnten.

Neben­wirkungen
GPSP 5/2016, S. 19

Metamizol
GPSP 4/2018, S. 12

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 04/2021 / S.16