Schwangerschaft: Folsäure und Jod
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat das Merkblatt zur Zufuhr von Jod und Folsäure in der Schwangerschaft aktualisiert.1 Um eine ausreichende Versorgung mit Folsäure sicherzustellen, empfiehlt das BfR werdenden Müttern neben einer Folsäure-reichen Ernährung die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit 400 Mikrogramm Folsäure pro Tag ab spätestens vier Wochen vor der Empfängnis bis zum Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels. Das soll das Risiko für neurologische Fehlbildungen (Neuralrohrdefekte, „offener Rücken“) beim Baby senken.
Auch bei Jod besteht in der Schwangerschaft für eine gesunde Entwicklung des Babys ein erhöhter Bedarf. Neben der Verwendung von Jodsalz und dem regelmäßigen Verzehr von Milchprodukten empfiehlt das BfR für die meisten Schwangeren die tägliche Einnahme von 100 bis maximal 150 Mikrogramm Jod. Weil sich die Jodversorgung in Deutschland in den letzten Jahren verbessert hat, wurde die empfohlene Menge gesenkt. Um eine erhöhte Zufuhr zu vermeiden, ist eine ärztliche Beratung zu weiteren Jodquellen sinnvoll. Hier kann eine Schwangere auch abklären lassen, ob bei ihr eine ausgeprägte Überfunktion der Schilddrüse vorliegt. Denn dann dürfen keine Jodtabletten eingenommen werden. Diese Erkrankung ist bei Frauen im gebärfähigen Alter jedoch eher selten.
Stand: 29. April 2022 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 03/2022 / S.14