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© lechatnoir/iStock

Diabetes Typ 2

Bitte berichten Sie über milgamma protekt und was es bei Diabetes 2 bringt. – A.D.

GPSP: milgamma® protekt enthält Benfotiamin, einen Wirkstoff, der dem Vitamin B1 entspricht. Im Unterschied zu reinem Vitamin B1 ist Benfotiamin fettlöslich und wird daher besser vom Körper aufgenommen als das wasserlösliche Vitamin B1. Dafür muss Benfotiamin jedoch im Unterschied zu reinem Vitamin B1 in der Zelle aktiviert werden. Ob diese spezielle Eigenschaft einen Vorteil bietet, ist mangels ausreichender Daten umstritten.

Obwohl der Produktname milgamma® protekt einen Schutzeffekt andeutet, ist es ausschließlich zur Behandlung und Prophylaxe von auffälligen Vitamin-B1-Mangelerscheinungen zugelassen, wenn der Mangel durch Umstellung der Ernährung nicht behoben werden kann. Ein solcher Vitamin-B1-Mangel kann beispielsweise auftreten bei Mangel- und Fehlernährung – z.B. als Folge von chronischem Alkoholmissbrauch –, bei künstlicher Ernährung über lange Zeit, Nulldiät, regelmäßiger Blutwäsche. Bei den hierzulande üblichen Ernährungsgewohnheiten und ohne spezielle Begleiterkrankungen, kommt ein Vitamin-B1-Mangel praktisch nicht vor. Sofern tatsächlich ein Mangel besteht, soll Benfotiamin auch zur Behandlung von Neuropathien und Herz-Kreislauf-Störungen geeignet sein – dies steht jedenfalls so in den Produktinformationen. Vom Hersteller wird versucht, die im Prinzip sehr engen Anwendungsbereiche durch entsprechende Werbebotschaften auf Diabetiker auszuweiten. Behauptungen wie „Schützt Diabetiker- Nerven und -Gefäße“1 entsprechen weder der Zulassung noch sind sie durch geeignete aussagekräftige klinische Studien belegt.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 04/2011 / S.15