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© ananaline/iStock

Prostatakrebs: PSA-Test

Früherkennung per Ultraschall?

Prostatakrebs (Tumor der Vorsteherdrüse) kommt häufig vor. Aber gerade bei älteren Männern, wächst dieser Tumor meist langsam, weshalb es den informativen Satz gibt: „Die meisten Männer sterben nicht an ihrem Prostatakrebs, sondern mit ihm.“ Das heißt im Umkehrschluss: Nicht jeder Prostatakrebs muss behandelt werden. Und das ist eine gute Nachricht, denn Hormone, Bestrahlungen und operative Eingriffe können belastende unerwünschte Folgen wie Inkontinenz und Impotenz haben.

Unabhängig davon müssen Veränderungen des Prostatagewebes ernstgenommen werden. Darum erstatten die gesetzlichen Krankenkassen das Abtasten der Prostata als Früherkennungsmaßnahme. Nicht erstattet werden der PSA-Test und Ultraschall, sofern der Mann beschwerdefrei ist und kein Verdacht auf Krebs besteht.

An dieser Regelung dürfte sich in Zukunft nichts ändern. Denn der IGeL-Monitor5 (IGeL = Individuelle Gesundheitsleistung) kommt in seiner aktuellen Bewertung der IGeL „Ultraschall der Prostata zur Krebsfrüherkennung“ zu dem Ergebnis: ohne Nutzenhinweis.6 Das liegt daran, dass es keine sorgfältigen Studien gibt, die einen solchen Nutzen und die Risiken untersucht haben. Bekannt ist aber, dass im Ultraschall kleinste Gewebeveränderungen auffallen, die einen Fehlalarm auslösen (Überdiagnose) und unnötige Gewebeproben sowie andere Eingriffe (Übertherapie) nach sich ziehen können.

Für die Bewertung einer IGeL sind fünf Bewertungsstufen definiert: positiv, tendenziell positiv, unklar, tendenziell negativ, negativ (bzw. in Überarbeitung). Der Ultraschall zur Früherkennung von Prostatakrebs wurde als „tendenziell negativ“ bewertet.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 06/2017 / S.15