Rote Ampel für Dickmacher
Im nächsten Jahr will sich die EU auf ein Deklarationssystem festlegen, das beim Einkauf helfen soll, kalorienarme Lebensmittel von ungesunden Dickmachern zu unterscheiden. Während die Industrie und das zuständige deutsche Ministerium (BMLEV) eine Kennzeichnung favorisieren, die angibt, wie viel Anteil von Fett, Zucker, gesättigten Fettsäuren und Salz eine Portion an der empfohlenen Tageszufuhr hat, wollen Verbraucherschützer eine schlichte – aber verpflichtende – Ampelkennzeichnung.
Sie setzen auf leichte „Lesbarkeit“ und Verständlichkeit, die beim schnellen Einkauf und für jene Bevölkerungsgruppen wichtig sind, die nicht die Zutatenliste studieren. „Leuchtet“ auf der Verpackung im Ampelsymbol die Farbe Grün auf, kann viel davon gegessen werden. Bei Rot sollten große Mengen tabu sein, und die Farbe Gelb besagt: In Maßen genießen! Die Farbmarkierung soll Lebensmittel nicht schlecht machen oder verbieten – Butter erhielte zum Beispiel sicher ein Rot –, sie kann aber bei der Auswahl der Nahrungsmittel für eine gesunde Ernährung nützlich sein. In Großbritannien ist die Ampelkennzeichnung bereits Usus, allerdings vorläufig nur auf freiwilliger Basis.
Stand: 1. April 2008 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 02/2008 / S.08