Wann nötig? Mandeloperationen
Vor allem Kinder plagt oft mehrmals im Jahr eine Mandelentzündung, die dann vielfach mit Antibiotika behandelt wird. Irgendwann überlegen Eltern und Ärzte, ob die Gaumenmandeln „raus“ müssen. Die Entscheidung ist jedoch nicht einfach, denn bei vielen Kindern legt sich das Problem mit der Zeit, und wenn es schon sein muss, stellt sich die Frage nach der richtigen Operationstechnik. Ausführliche Informationen enthalten die Patientenseiten des Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).2 Dort finden Sie auch eine „Entscheidungshilfe“ 3, mit der Sie Ihr Wissen und offene Fragen sortieren können. Bei Mandel-OPs ist das wichtig, zumal für Kinder auch große, nicht entzündete Mandeln ein Problem sein können, weil sie beim Schlafen die Atmung behindern. Sie müssen eventuell nur verkleinert werden.4 Es gibt aber noch einen ganz anderen Grund, sich vorab gut zu informieren: Mandeloperationen wurden bisher zu oft gemacht und sind in manchen Regionen extrem häufig: Die OP-Meister sitzen in Schweinfurt, wo zwischen 2007 und 2010 im Jahresdurchschnitt 109 von 10.000 Jungen und Mädchen (0 bis 19 Jahre) operiert wurden.5 Das sind achtmal so viele wie im thüringischen Sonneberg. Dort verloren nur 14 von 10.000 Kindern die Gaumenmandeln. Der Bundesdurchschnitt liegt etwa in der Mitte (48 pro 10.000).
Stand: 1. Oktober 2013 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 05/2013 / S.14