Editorial 2/2012 von Prof. Bruno Müller-Oerlinghausen
Liebe Leserin, lieber Leser,
das blaue Band des Frühlings wird jeden Tag spürbarer, aber wer von Schmerzen geplagt ist, wird sich daran nicht recht erfreuen können. Schmerzen können das Leben zur Hölle machen, und wer an Krebs erkrankt ist, hat möglicherweise vor unstillbaren Schmerzen die größte Angst. Schon in der Antike galt als eines der wichtigsten Qualitätsmerkmale für einen guten Arzt, dass er mit seiner Kunst Schmerzen lindern kann. Dieses Heft bringt Sie dazu auf den neuesten Stand (S. 3). Sie erfahren insbesondere, wie Morphinpräparate die größtmögliche Wirkung bei kleinstmöglichem Schaden entfalten. Auch Patienten und Patientinnen mit einer Krebserkrankung dürfen darauf vertrauen, dass die moderne Medizin ihnen fast immer die Schmerzen nehmen kann. Niemand sollte Zuflucht zu obskuren, meist total überteuerten Wunder mitteln wie „Ukrain“ nehmen, von dem behauptet wird, es mache Krebs rückgängig. Über dessen üble Vertriebsmethoden berichten wir auf S. 14. Und wir informieren Sie auch darüber, wie Sie selbst dazu beitragen können, unsere Kenntnisse über unerwünschte Wirkungen zu verbessern (S. 6). Sie sind nun einmal eine Begleiterscheinung fast aller wirksamen Medikamente.
Einen möglichst schmerzfreien Frühling und ertragreiche Lektüre wünscht Ihnen
Ihr Prof. Bruno Müller-Oerlinghausen
Stand: 20. Februar 2012 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 02/2012 / S.02