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Editorial 3/2020

© privat

Liebe Leserin, lieber Leser,
die Corona-Pandemie führt uns deutlich vor Augen, wie sehr wir auf gesicherte medizinische Kenntnisse angewiesen sind. Fehlt dieses Wissen in wesentlichen Teilen, wie aktuell beim SARS-CoV-2-Virus, bewegt sich unsere Gesellschaft bei vielen Entscheidungen im Blindflug. Bei einem völlig neuen Virus lässt sich Unsicherheit leider nicht vermeiden, so sehr wir es uns auch anders wünschen würden.

Allerdings stoßen wir bei unseren Recherchen in anderen Gesundheitsbereichen auf Unsicherheiten, die vermeidbar wären – nämlich dann zum Beispiel, wenn mögliche langfristige Auswirkungen von Medikamenten nicht untersucht wurden. Dem begegnen Sie in diesem Heft im Artikel zu einem neuen Mittel zur Hyposensibilisierung bei Birkenpollenallergie (S. 6). Manchmal werden auch wichtige Behandlungsoptionen nicht miteinander verglichen. Bei starken Regelschmerzen wäre es für die betroffenen Frauen etwa gut zu wissen, ob regelmäßiger Sport die Beschwerden genauso gut lindert wie eine Schmerztablette. Zu dieser Frage gibt es aber keine aussagekräftigen Studien (S. 16).

Gänzlich überflüssig ist schließlich Unsicherheit, die dadurch entsteht, wenn die Ergebnisse von Studien nicht veröffentlicht werden. Dabei geben leider auch die deutschen Universitäten kein gutes Bild ab (siehe unten).

Sicher können Sie sich jedoch sein: Ihre Gesundheit liegt uns am Herzen – und deshalb beschreiben wir in unseren Artikeln, was wir zu bestimmten Arzneimitteln oder anderen Behandlungen wissen und wo es noch Wissenslücken gibt, die schleunigst gefüllt werden sollten.

Bleiben Sie gesund!

Ihre Iris Hinneburg

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 03/2020 / S.03

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