Zum Inhalt springen
© Kwangmoozaa/iStock

Patientenberatung lieber nicht verbessern?

Wir haben über die mangelhafte Performance der „Unabhängigen Patientenberatung Deutschland“, kurz UPD, berichtet.1 Diese handelt im gesetzlichen Auftrag, soll gute neutrale Beratung bieten und wird dafür von den Krankenkassen mit jährlich neun Millionen Euro finanziert. Doch es gab und gibt Zweifel an der Unabhängigkeit, der Qualität. Außerdem werden die zugesagten Beratungszahlen nicht erreicht.

Schließlich wurde sogar der Bundesrechnungshof aktiv und fand eklatante Schwachstellen.

Inzwischen sind sich fast alle Parteien im Bundestag einig, dass es ein Fehler war, die UPD per Ausschreibung an einen kommerziellen Träger zu vergeben. Das Ausschreibungsmodell hat sich aber auch aus einem anderen Grund nicht bewährt: Es hatte dazu geführt, dass die UPD aus dem Nichts eine neue Personalstruktur aufbauen musste, was anfangs zu erheblichen Engpässen in der Beratungskapazität führte. Das droht sich zu wiederholen.

Obwohl jetzt von den meisten Akteuren ein dauerhaftes Stiftungsmodell vorgezogen wird, um die Kontinuität und Unabhängigkeit zu sichern, bewegt sich derzeit wenig.2,3 Ein Aussitzen der Probleme wäre aber fatal: Der Vertrag mit dem derzeitigen Träger Sanvartis endet 2022. Ende dieses Jahres müsste die UPD also wieder neu ausgeschrieben werden – und das will eigentlich niemand. Es wäre im Interesse aller Patientinnen und Patienten, dass der Bundestag noch vor der Wahl eine Neu­regelung für die UPD auf den Weg bringt.

PDF-Download

– Gute Pillen – Schlechte Pillen 03/2021 / S.03