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Lebendiges Wasser

Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln und Medizinprodukten scheuen weder Geld noch Aufwand, um Verbraucher vom Nutzen ihrer Produkte zu überzeugen. GPSP pickt für Sie auffällige Produkte heraus: Diesmal ein Buch, das Mineralwässer gegen Krankheiten propagiert.

Anbieter:

Andrea Tichy „Lebendiges Wasser. Die Wasser-Apotheke mit Frequenz Tabelle“.1 (Quell Edition, Frankfurt 2009) Das Buch empfiehlt sieben käufliche Mineralwässer zur Heilung verschiedener Beschwerden.

Was ist lebendiges Wasser?

Lebendiges Wasser soll angeblich „für den Menschen lebenswichtige Informationen“ in sich tragen, da es „ursprüngliche Clusterstrukturen“ enthalte. (S. 192) Basierend auf dem Konzept der so genannten „Bioresonanz“ wird die Idee einer „Wasser- Apotheke“ vorgestellt: „… ihre Wässer enthalten bestimmte Schwingungs- Frequenzen, die auf verschiedene Körperbereiche ausstrahlen und verschiedene Blockaden lösen können.“ (S. 77)

Was wird versprochen?

„Wasser als Heilmittel gegen Beschwerden aller Art – und das ganz ohne Risiken und Nebenwirkungen“. (S. 10) „Lebendiges Wasser kann vom Körper besser aufgenommen werden“ und „fördert die Ausscheidung von Schadstoff en“.(S. 192) Angepriesen werden Produkte wie die „Mondquelle – das Mi el gegen Elektrosmog“ (S. 92) oder die „Sonnenquelle – das Mi el gegen Herzbeschwerden“. (S. 88)

Was ist belegt?

Wasser ist zweifellos Grundlage unseres Lebens. Und schmutziges Wasser macht krank. Eine Heilwirkung bestimmter Wässer aufgrund „gespeicherter Informationen“ ist reine Glaubenssache.

Was sagt GPSP?

Viele Behauptungen werden mit scheinbar naturwissenschaftlichen Argumenten und einer entsprechenden Terminologie unterfü ert. Doch die Argumentation ist bei genauerem Hinsehen nicht schlüssig. Das Ganze wird fröhlich durchmischt mit Geschichten von Wunderheilungen und Marienerscheinungen und erzeugt bei vernunftbegabten Menschen vor allem Kopfschütteln. Bei unserem Testredakteur stellte sich bei der Lektüre rasch ein ziemlich schaler Geschmack ein.

PDF-Download

– Gute Pillen – Schlechte Pillen 02/2009 / S.07