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Artischockenextrakte: Weniger Cholesterin im Blut?

Zur Förderung der Verdauung und zur Senkung des Cholesterinspiegels im Blut (Serum-Cholesterin) werden Artischockenpräparate beworben. Es gibt sie als Arzneimittel, aber besonders viele Produkte sind einfache Nahrungsergänzungsmittel, die nur dem Lebensmittelrecht unterstehen. Besonders verbreitet sind Trockenextrakte aus Artischockenblättern, kurz TAB.

Ob sie in der Lage sind, den Cholesterinspiegel im Blut zu senken und so womöglich Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen, ist gar nicht so selten untersucht worden. Die meisten Studien sind jedoch schlecht gemacht und wenig aussagekräftig. Eine hochwertige Auswertung der wissenschaftlichen Literatur ergab, dass nur drei klinische Studien einen relevanten wissenschaftlichen Wert haben. Aus ihnen lässt sich ableiten, dass Artischockenpräparate bei manchen Menschen den Cholesterinspiegel geringfügig senken können.1 Mehr nicht.

Allerdings steht selbst dies Resultat auf wackeligen Beinen. Denn auch bei diesen drei Studien war „die Zahl der Studienteilnehmer (…) insgesamt zu klein und somit die Daten nicht verlässlich genug, um TAB (…) bei hohem Cholesterinspiegel zu empfehlen.“ So lautet das Urteil von „DER ARZNEIMITTELBRIEF“ (AMB), einem der Mitbegründer von GPSP. Und der AMB setzt noch eins drauf: Dies gelte noch mehr für Aussagen zur Wirksamkeit bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Und um die geht es ja eigentlich.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 06/2014 / S.18