Zum Inhalt springen

Werbung per Pressemitteilung

Täglich erreichen Pressemitteilungen die GPSP-Redaktion. Manche sind seriös – andere weniger. Manchmal ist der Beweggrund für solch eine Mitteilung nicht auf den ersten Blick zu erkennen.

Drei Beispiele:
Eine Presseagentur schickt praktischerweise gleich einen fertigen Artikel mit dem Titel „Leistungsstark bleiben mit Magnesium“ an uns, der honorarfrei abgedruckt werden darf. Vor allem Hobbysportlern wird darin Angst gemacht und dann geschickt auf den erhöhten Magnesiumbedarf von Leistungssportlern hingewiesen. Man muss den Artikel schon zu Ende lesen, um zu erkennen, dass es sich schlicht um geballte Werbung für ein bestimmtes Magnesiumpräparat handelt.

Bei einer Mitteilung zum Nichtrauchertag am 31. Mai 2018 mit dem Motto „Pass auf, an wen du dein Herz verlierst!“ übersieht man leicht den Namen einer Pharmafirma im Briefkopf, wenn einem in der Mail übergroß das offizielle Plakat des unabhängigen „Aktionsbündnis Nichtrauchen“ entgegenspringt. Es folgen „8 Tipps, um das Herzinfarkt-Risiko zu senken“, die nur teils mit Rauchen zu tun haben. Im dritten Tipp ist dann dezent ein zweifelhaftes Markenprodukt der Firma untergebracht.

Dagegen ist die folgende Anfrage, die uns vor ein paar Tagen erreichte, von erfrischender Offenheit: „Hallo, ich bin auf Ihre Seite aufmerksam geworden, gefällt mir wirklich gut! Deshalb wollte ich mal nett fragen, ob wir bei Ihnen eine bezahlte Artikelveröffentlichung vereinbaren können. Themen unseres Webseiten-Portfolios sind Sportwetten, Finanzen und Online-Casinos. Natürlich gerne gegen ordentliche Bezahlung.“

Normalerweise löschen wir solche Meldungen einfach. Aber Sie sollten auch einmal lesen, wie Unternehmen ihre „Infos“ und Interessen den Redaktionen unterjubeln. GPSP hält sich lieber an gut gemachte wissenschaftliche Studien – auf Firmen-PR können wir und auch Sie verzichten.

PDF-Download

– Gute Pillen – Schlechte Pillen 04/2018 / S.03