Zum Inhalt springen
© ananaline/iStock

Novo Nordisk: Un­seriöses Marketing

Der Pharma-Riese Novo Nordisk ist in Großbritannien für zwei Jahre aus dem Verband der Pharmaindustrie ausgeschlossen worden. Der Grund: Der Anbieter hat in schwerwiegender Weise gegen den Industriekodex verstoßen, der Transparenzpflichten vorsieht. Darüber berichteten das arznei-telegramm1 und der Pharma-Brief.2 Novo Nordisk hatte nicht angegeben, dass die Firma Online-Trainingskurse für Ärzt:innen gesponsort hatte, in denen es um den Wirkstoff Liraglutid geht. Auch Risiken der Behandlung wurden nicht ausreichend thematisiert.

Liraglutid ist nicht nur bei Typ-2-Diabetes, sondern auch bei starkem Übergewicht zugelassen. Aus dieser Arzneistoffgruppe vertreibt Novo Nordisk auch noch einen zweiten Wirkstoff mit den gleichen Anwendungsgebieten: Semaglutid. Auch hier hat die Firma eine umfangreiche PR-Kampagne gestartet. In Großbritannien sollen innerhalb von drei Jahren rund 25 Millionen Euro an Fachleute und Organisationen geflossen sein, die Semaglutid als „Gamechanger“ bei starkem Übergewicht angepriesen haben und Empfehlungen für den britischen Gesundheitsdienst NHS beeinflussten. Der Hype um die „Fett-Weg-Spritze“ ist inzwischen auch auf Social Media und in Publikumsmedien angekommen.

PDF-Download

– Gute Pillen – Schlechte Pillen 04/2023 / S.14