Editorial 1/2018
Liebe Leserin, lieber Leser,
erneut befassen wir uns mit der Vorbeugung gegen häufig wiederkehrende Infektionen der Harnblase. Am Beispiel Mannose zeigen wir Ihnen den Unterschied zwischen Marketing für ein diätetisches Lebensmittel und den Ansprüchen von GPSP an eine aussagekräftige Studie (S. 4). Der „Guten Praxis Gesundheitsinformation“ (s.u.) folgend beurteilen wir die Wirksamkeit von Mannose für „nicht belegt“ angesichts der erheblichen methodischen Mängel und der fehlenden Informationen. Schade, denn für die geplagten Frauen fehlt es nach wie vor an einer wirklich wirksamen und weniger nebenwirkungsträchtigen Alternative zur Langzeitprophylaxe mit einem Antibiotikum. Dennoch wird Mannose eifrig im Internet beworben und von verschiedenen Herstellern wohl auch gut verkauft.
Wir werden auch nicht müde, Sie – wie in jeder Ausgabe und zusammengefasst auf unserer Webseite – zu gepanschten Nahrungsergänzungsmitteln zu informieren, die im Internet angepriesen werden (S. 27). Fallen Sie nicht auf solche kriminellen Machenschaften herein, auch nicht auf „Moderne Mythen“ zu Petroleum als Heilmittel (S. 6) oder gar auf Werbung, die zuvor Ihr Gesicht scannt (S. 18).
Handeln Sie frei nach Wilhelm Busch: Das Gute – dieser Satz steht fest – ist stets das Schlechte, das man lässt.
Herzlich Ihr
Dr. Dietrich von Herrath
Stand: 28. Dezember 2017 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 01/2018 / S.03